Mittwoch, 25. Juli 2007

Guerrilla-Methoden bei Non Profit Organisation

Greenpeace war für mich immer eine Organisation die ich bewundert und geschätzt habe. Der mutige Einsatz der Aktivisten, ihr Ruf die ganze Welt mit ihren Tieren und Pflanzen retten zu wollen, war meinem Wahrnehmen nach eigentlich immer vorbildhaft. Eine Non Profit Organisation, die, so meint man, glaubt man den diversen Medien, von großzügigen Spenden lebt. Sie scheint auch ganz gut zu leben, den sonst könnte so eine Organisation gar nicht so lange überleben. Das ist ja an und für sich sehr gut, und es ist ja auch wichtig dass es sie gibt, damit wir über die eine oder andere drohende Umweltkatastrophe rechtzeitig aufgerüttelt werden.
Man will sich aber scheinbar nicht mit den großen Geldgebern allein zufrieden geben. Dabei versucht Greenpeace allerdings mithilfe äußerst penetranter Methoden an regelmäßige Spender heranzukommen. Man wird mitten auf der Straße aufgehalten und in eine Ecke gedrängt. Ehrenwort - das war mir gestern nachmittag so wie hier geschildert, passiert: Der langhaarige Typ hielt mich plötzlich auf, begrüßte mich wie einen alten Bekannten und drängte mich zwischen sich und die Stühle eines Gastgartens. "Ja hiiii, hallo, grüß dich, mit dir wollt ich reden". Vollkommen verduzt ob dieser Bedrängung reagierte ich noch höflich aber bestimmt, dass ich keine Zeit hätte und weitermüsse. Das interessierte ihn nicht. Er hielt mich weiter fest. Er fing an auf mich einzureden und mir eine Mappe mit relativ unprofessionell gestalteten Unterlagen über die Brandrodung des Kongo unter die Nase zu halten. Es wäre eine Katastrophe was sich da in Afrika abspielt, wir müssen alle zusammenhalten und die Welt retten. Ich sollte sofort sein Formular ausfüllen, wo ich ihm meine Kontoverbindung und meine monatliche Spendensumme bekannt geben müsste. Ich versuchte ihm, immer noch bemüht höflich zu bleiben, zu erklären dass ich niemals auf der Straße sowas ausfüllen würde. Auch wenn dieser Abbuchungsauftrag dann irgendwann wieder stornierbar wäre. Ich bot ihm an gleich etwas Geld zu spenden, soll er das für mich einzahlen. Aber er lies sich nicht abweisen. Er wurde immer lauter und schrie herum, warum ich sowas nur verweigern würde, ob ich kein soziales Gewissen hätte. Der Greenpeaece Promotor zeigte mir dann sogar noch die ausgefüllten Formulare seiner heute acquirierten Spender. Er legte mir Namen und Kontoverbindungen vor, und ich fragte mich wie sehr sind diese Daten noch vertrauenswürdig? Ich fing nun auch an laut zu schreien. Wenn schon alle rundherum auf dem stark frequentierten Platz mitbekommen sollten dass ich kein "soziales Gewissen" hätte, so wollte ich das aber klarstellen. Ich hatte es sehr wohl, aber ich lasse mich nicht auf der Straße bedrängen, festhalten und etwas aufzwingen. Ich würde selbstverständlich spenden, aber nicht indem ich ein Formular mit Kontoverbindung unterschreibe. Unglaublich diese Methoden! Als ich immer mehr meine Meinung über seine Methoden laut kundtat, gab er endlich auf, schwer beleidigt und mich wahrscheinlich verfluchend. Traurig war zudem bei der ganzen Sache dass wirklich alle Passanten rundherum die Köpfe eingezogen haben, weggeschaut haben und schnell vorbeigingen.

Donnerstag, 19. Juli 2007

Sommer, Sonne, Mädels abschleppen...


Ist das nicht der Traum vieler Männer? Möchte man fast meinen wenn man sich so umsieht am Beckenrand des Freibades, am Ballermann oder beim Schützenfest in Hintertupfing. Um es gleich mal von Beginn an zu statuieren: Ich lege die Hand dafür ins Feuer, es gibt genug sehr ehrliche und "normale" Männer und Burschen, die nicht diesem Sommer-Hobby nachgehen.
Aber es scheint so dass je höher die Temperaturen klettern, desto mehr wird gebaggert, wie es so schön neudeutsch heißt (da fragt man sich woher der Begriff "Baggersee" kommt..). Mag sicherlich auch mit den damit immer spärlicheren Outfits der weiblichen Strand- und Seefest Besucher zusammenhängen. Klar dass ein bauchfreies Top mit tiefem Decolté und ein Jeansmini mehr dazu animieren schmutzige Gedanken zu entwickeln als ein Rollkragenpulli und lange Hosen. Beobachtbar ist hier sogar die Tatsache dass je heißer das Wetter desto weniger wählerisch diese Männer dann sind bei ihren Abschlepp-Versuchen. ...Gabs da nicht gestern auf Pro Sieben einen Bericht dass der IQ mit zunehmenden Sonnenbad-Tagen um bis zu 20 Prozent abnimmt? Hauptsache die Frau hat genug Alkohol intus, dann ist sie scheinbar ganz leicht zu kriegen.
Männer scheinen sich da auch mit Ratschlägen gegenseitig gern helfen zu wollen. Selten sieht man den einzelnen, sich heranpirschenden, mutigen Mann, der eine Frau anspricht am Strand. Der gemeine "Homo Aestivus" (Sommermann) jagt gern in der Gruppe. Er benötigt für sein sommerliches Bagger-Ego mindestens noch einen, am besten noch zwei Freunde gleichen Verlangens, um resolut und imposant auftreten zu können. Freund Alkohol ist dabei meist auch kein unangenehmer Begleiter.
Auch online tauschen sich Männer über das Thema "wie schleppe ich erfolgreich ab" mittlerweile aus. Auf der schweizer Website Erfolgreich Abschleppen können ängstliche, schüchterne und hässliche Männer, die sonst nie zu einer Frau kommen ein sogenanntes Erfolgsbuch bestellen. Frauenfeindliche Aussagen wie "Diese Anleitung zum Anmachen erklärt Dir den neuesten, schnellsten und billigsten Weg um Frauen zu verführen während Du mit ihnen redest, wie Du sie unterbewusst feucht werden lässt und wie Du sie ins Bett bringst, um One-Night-Stands zu haben". Am meisten hab ich dann gelacht bei " Mit dieser Anleitung wirst Du 90% der Girls küssen, und mit jeder 2. im Bett landen, wenn Du das nächste Mal ausgehst. Ungeachtet Deines Aussehens, Einkommens, Gewichtes, Deiner Herkunft oder sozialen Stellung." Ob die "Erfolgsstories" pickeliger Bierbäuche mit Volksschulabschluss echt sind, wissen nur die schweizer Autoren. Verdienen dürften sie sicher mit ihrem Ratgeber fürs Abschleppen. Auf der Website befindet sich nicht eine Google-Anzeige. Das Buch verkaufen sie um sagenhafte EU 79,98.
Als Frau bleibt mir da nur die Einsicht dass mir Männer die glauben mithilfe eines solchen Ratgebers Frauen en mass abschleppen zu können, leid tun. Denn diese Männer, auch die auf den Stränden, haben null Selbstbewusstsein. Ein Ratgeber für die Ego-Stärkung im Allgemeinen wäre hier wesentlich angebrachter.
Am Schluss noch ein guter Tipp an alle Männer die meinen nie eine Frau abzubekommen: Wir Frauen sind immer der Überzeugung Problemzonen und Problemstellen zu haben und nicht schlank genug zu sein. Egal wie hübsch die eine oder andere oft ist, sie wird mit Sicherheit irgendwelche äußerliche Komplexe haben. Und daher wollen wir Frauen Männer, die nicht perfekt sind! Neben Mister Perfect kann doch keine Frau leben. Da werden unsere Komplexe ja immer größer! WIR wollen bewundert werden, und das geht unserer Meinung nach am besten von Männern die auch ihre kleinen "Problemzonen" haben.
(Bild: Michaela Ferschmann)