Freitag, 16. Mai 2008

Die Gattin von...


Neulich im deutschen Fernsehen: Reiche luxusverwöhnte Urlauber in Kitzbühel und Saint Tropez. Was mir bei dieser Reportage schwer aufgestoßen ist, war die Tatsache, dass nur luxusverwöhnte "Gattinnen" beim Shoppen gezeigt wurden. Seite an Seite mit ihren angeheirateten Geldgebern, die zudem bestimmten, bei welchen sexy Outfits die Ihrige zugreifen sollte. Gerda M., Industriellengattin. Vanessa P., Bankiersgattin.
Sich über seinen Mann zu definieren, bedeutet meiner Ansicht zwischen den Zeilen, dass Frau selbst keinen interessanten Beruf hat, dass sie nichts macht oder gemacht hat auf das sie stolz sein kann. Traurige Tatsache. Auch, dass sie Hausfrau und Mutter ist, aber vielleicht vorher einen tollen Job hatte, dürfte in diesen Kreisen ohne Bedeutung sein. Im Französischen nennt man die Hausfrau sogar die, die keinen Beruf hat (Sans Profession).
Naja, viele dieser aufgeputzten blond gefärbten Millionärsgattinnen, die meist 20 Jahre jünger als ihre Männer sind, haben ja vielleicht tatsächlich "nach oben" geheiratet. Dass die eine oder andere früher Wurstverkäuferin war (hab genau diesen Fall in meinem Bekanntkreis) oder Supermarkt-Kassierin, will keine mehr in den "besseren Kreisen" zugeben.
Die junge Ehefrau des spanischen Kronprinzen, Letizia, hatte neulich in einem Interview bedauert, dass eine ihrer Töchter einem Reporter auf die Frage, welchen Beruf ihre Mama habe, geantwortet hat, sie sei Hausfrau. Die Kronprinzessin selbst sieht sich aber immer noch als die Top-Journalistin, die sie bis zu ihrer Heirat mit Felipe war. Ich find das gut so!
(Foto: Michaela Ferschmann)