Dienstag, 18. September 2007

Südafrika bewusst erfahren


In zwei Monaten fahren wir nach Südafrika. Kapstadt, die Garden Route, ein paar Nationalparks, es wird einfach traumhaft werden. Nie im Leben hab ich mir noch Jahre zuvor vorstellen können dieses Land bereisen zu wollen. 13 Jahre nach Abschaffung der furchtbaren Apartheidsgesetze scheint es dass es das Land langsam verdient vom Tourismus profitieren zu können. Es ist dort zwar immer noch gefährlicher als in den meisten andereren Reiseländern, aber mit genügend Vorsicht und einer Portion Mut ist vieles zu meisten. Entlang der Garden Route im Süden des Landes ist die Kriminalitätsrate auch nur sehr gering. Mehrere Jahrzehnte lang wurden die Schwarzen Völker von den Weißen unterdrückt. Die Colourds (Mischlinge) und Inder hatten noch ein paar mehr Rechte. Wenn man bedenkt wieviel da noch im Argen liegt bei der Gleichstellung der Schwarzen mit den Weißen, kann es sicher vielen schwer fallen, an eine Reise nach Südafrika zu denken. Zig Jahre lang haben die Weißen alles für sich beansprucht, vor allem auch die Infrastruktur in den Schwarzen-Ghettos. Nach Jahrzehnte langen Kämpfen gegen Armut und weiße Herrschaft, die sehr blutig abgelaufen waren, dauert es noch lange bis in Südafrika ein "normales Leben" Einzug halten kann. Die große Mehrheit der vormals unterdrückten Schwarzen lebt auch heute noch in den Ghettos der großen Städte und in den Townships.
Jeder der Südafrika bereisen will, sollte sich auch mit dieser Seite des Landes auseinandersetzen. Nur dann kann er das Land aus heutiger Sicht verstehen. Ein Buch, das Aufschluss gibt über die unfassbaren Zustände in einem der Schwarzen-Ghettos zu Zeiten der Apartheid, ist das über die Lebensgeschichte der Miriam Mathabane:"Mein Herz blieb in Afrika". Sie beschreibt darin ihre Kindheit und das Heranwachsen in mitten der Unruhen und des Ausnahmezustandes in Alexandra, einem Ghetto bei Johannnisburg. Bücher wie diese zeigen jetzt erst so richtig welche Zustände dort geherrscht haben. All diese Details kommen erst jetzt im Laufe der Jahre an die Öffentlichkeit. Man sollte sich der Geschichte der südafrikanischen schwarzen Völker bewusst sein, wenn man die immer noch vorherrschende Armut unter ihnen sieht, und nicht wegschauen!
(Bild: www.amazon.de)

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