Donnerstag, 29. November 2007

Abseits aller Safari-Romantik


Zurück aus dem Süden Südafrikas gibt es einiges zu berichten. Neben mehrtägigen Safaris, der Garden Route, diversen Schotterpisten über Bergpässe, eindrucksvollen Wanderungen, Sonne, Sand und Meer sind vor allem auch die Menschen Südafrikas kennenzulernen. Als Mitteleuropäer schockiert einem zuallererst dieser immer noch stark bestehende Gegensatz zwischen Arm und Reich, bzw. eigentlich Schwarz und Weiß. Die Weißen barrikatieren sich hinter hohen Mauern mit Elektrodrähten und "armed Response"-Schildern, die Schwarzen leben zumeist immer noch in Wellblechhütten in Townships. Wenn man aber das Land besser kennenlernt und mit vielen Menschen in Kontakt tritt und mit ihnen spricht, zeigt sich langsam ein weniger negatives Bild. Die Nach-Apartheit-Regierung baut emsig ganze Townships um. Bretter- und Wellblechhütten weichen kleinen Ziegelhäusern. Wasser, Strom und Kanalsystem ist beinahe flächendeckend. Doch von einer langsamen Mischung der Viertel kann noch lange nicht gesprochen werden. Egal mit wem ich in den Townships gesprochen habe, sie wollen unter sich bleiben in ihrem Viertel. Weiße oder Colourds wollen sie nicht in ihrem Township wohnen haben. Zu präsent sind noch die Erinnerungen an die leidvolle Vergangenheit unter dem Apartheits-Regime. Besuche haben sie aber gerne. Vor allem von Touristen. Denn diese bringen dem Land Geld, und das Land, sprich die Regierung, braucht das Geld um ihnen eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Wer allerdings wirklich besser verdient verlässt das Township um in eine sichere Gegend zu ziehen. Denn, das geben alle zu, es ist und bleibt leider gefährlich. Die extrem hohe Kriminalitätsrate ist hier nicht von der Hand zu weisen. Bandenfehden, Vergwaltigungen, Gewalt gegen Frauen und Kinder.
(Anmerkung: Bericht erfolgt durch meine Erfahrungen aus den Townships in Kapstadt).
(Bild: Michaela Ferschmann)

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