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Rita und ich voriges Jahr in den Karpaten. |
Wir hatten damals schon beschlossen, die Allgäu-Durchquerung heuer gemeinsam anzugehen. Und das haben wir nun Ende Juli durchgezogen.
Bei prächtigstem Bergwetter – im Tal herrschte eine Hitzewelle, die weiter oben sehr angenehm ausfiel. Gewittertechnisch hatten wir echt Glück, nur am Weg hinauf regnete es ein wenig, und am Schluss der längsten Etappe schüttete es wie aus Eimern kurz vor dem Prinz Luitpold Haus.
Der Höhepunkt der Durchquerung war mit Sicherheit der Heilbronner Weg. Dieser führt auf teilweise befestigten, felsigen Steigen direkt entlang des Allgäuer Hauptkamms von der Rappenseehütte zur Bockkarscharte und weiter zur Kemptner Hütte.
Wir haben in den sechs Tagen mehrere Gipfel und Scharten überschritten, sind Grade entlang geklettert und haben den einen oder anderen Gipfel noch abends von der Übernachtungshütte aus gemacht und haben auf 2.000 Meter Seehöhe im Rappensee gebadet.
Am vorletzten Tag bewältigten wir die längste Tour der Strecke, 1.400 Höhenmeter und neun Stunden – diese angeschriebene Zeit haben Rita und ich aber trotz des schweren Hüttenrucksackes in acht Stunden geschafft. Das Schöne an dieser Etappe war, dass wir fast den gesamten Tag lang keinen Menschen angetroffen haben.
Denn an den klassischen Abschnitten zwischen den vollkommen überbuchten Hütten musste man teilweise warten, um weiterzukommen.
Apropos Hütten-Reservierung: Bei den ersten beiden Hütten hatten wir zur Sicherheit reserviert – das erste Mal in meinem Leben, - ich wurde von Rita überredet. Da hatten wir dann die allerbescheuertsten Schlafplätze bekommen, sie man sich nur vorstellen kann: Ganz oben, ganz hinten, durch drei Lagerräume durch, ohne Ablageflächen, auf den schmalsten Matratzen der Welt….
Ohne Reservierung bekamen wir jedoch teilweise sogar super Übernachtungsplätze, weil wir die derer bekamen, die Zimmer reserviert haben und nicht erschienen waren.
Und noch eine Randbemerkung: Ich werde mich nie an das Siezen der Flachland-Urlauber gewöhnen, die in den Hütten zudem auch immer am lautesten waren. So etwas kennt man in Österreich und Bayern (inkl. Allgäu) wirklich nicht. Am Berg ist man per Du. Alte Regel!
Natürlich haben wir Duzer und Vielberggeher uns schnell gefunden. So ist das im Hochsommer bei so vollen Bergregionen leider dann immer ein bisschen eine „Zwei-Gruppen-Sache“. Kenne ich ja auch von zu Hause.




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Tag 1 |
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Tag 2 |
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Tag 3, Teil 1 |
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Tag 3, Teil 2 |
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Tag 4 |
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Tag 5 |
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Tag 6 (ohne Uhr, weil nur bergab - Screenshot der Strecke mit Google Maps |
(alle Fotos: Michaela Ferschmann, GPS-Screenshots von den Aufzeichnungen meiner Suunto Ambit Sport)
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