Vier
Wochen Peru! Ein langersehnter Reisetraum von Kathi und mir.
Anlässlich unserer „Runden“ haben wir das im Oktober 2019 in
Angriff genommen.
Vier
Wochen Peru! Ein langersehnter Reisetraum von Kathi und mir.
Anlässlich unserer „Runden“ haben wir das im Oktober 2019 in
Angriff genommen.
Zweiter
Standort: Die Wasipunco Lodge bei Nasca. Die Eigentümerin, eine
Künstlerin, sammelt hier alles was nicht niet- und nagelfest ist.
Eine vom Wüstenwind sandverstaubte Farm-Unterkunft mit dem Flair
eines riesigen Antiquitätenladens.
Es
war herrlich leise hier mitten im Wüstenfarmland, kein ständiges
Autohupen wie in den Städten, allerdings mit einem wunderschönen,
aber nervenden Pfau: Punkt vier Uhr Früh kreischte er lauthals jeden
Tag vor unserer Unterkunft der aufgehenden Sonne entgegen.
Zwei
Tage lang standen uns Luis 1 und Luis 2 mit ihrem Allradauto zur
Verfügung. Der eine war ein guter Offroad-Fahrer, der andere ein
wirklich guter Guide.
Zuerst
ging es auf die Halbinsel des San Fernando National Parcs. Hier
kommen pro Tag vielleicht drei Touristen vorbei, hauptsächlich sind
hier Forscher und Ranger vor Ort. Was die hier genau tun außer
Seehunde und Kormorane zu zählen, konnten wir nicht beobachten. Beim
„Hauptgebäude“ der Forschungsmitarbeiter, eher einer Bruchbude,
waren Strandgut-Fundstücke ausgebreitet: Ein Walfischskelett, antike
Tonscherben, Edelsteinbrocken, ein verwester Seelöwe und ein auf
einem Balken aufgespannter verwester Kondor. Eine makabre Szenerie,
die durch einen zutraulichen Fuchs, der immer wieder die Essensreste
aus dem Müll suchen vorbei kam, noch bizarrer wirkte.
Nach
einem gemütlichen Picknick am Strand fuhren wir ins National
Reservat Punta San Juan de Marcona.
Ein
nicht wirklich großes Naturschutzgebiet auf einer Halbinsel, die
direkt an die Substandard-Siedlungen der Minenarbeiter grenzt, die in
der großen Kupfermine ums Eck arbeiten. Der neue chinesische
Eigentümer hatte die ohnehin schon geringen Löhne noch weiter
gekürzt. Hier arbeiten auch viele Flüchtlinge aus Venezuela.
Auf
der Halbinsel führte uns der Forschungsleiter zu Fuß zu den
wichtigsten Plätzen. Die Pinguine, Seevögel und Seehunde stehen
hier unter besonderem Schutz und werden beobachtet. Der Guano der
Tölpel wird kommerziell gesammelt und weltweit verkauft. Damit
scheint sich die Forschungsstation mit zu finanzieren.
Am
folgenden Tag hieß es früh aufstehen und ohne Frühstück ab zum
Nasca Flughafen: Unser Rundflug über die berühmten Nasca-Linien
(Unesco
Weltkulturerbe) stand
an. Neben Pilot und Tourguide-Copilotin saßen nur Kathi und ich
sowie ein Münchner Paar im Mini-Flieger.
Zwölf
Fluglinien konnte ich beim Check-in hier zählen. Und alle bieten
halbstündliche Rundflüge über die 1.500 riesigen, nur aus der Luft
sicht- und erkennbaren Scharrbilder in der Wüste an.
Kostenpunkt: 100
US Dollar. Aber die sind jeden Cent wert! Am gratis
besteigbaren Aussichtsturm kann man maximal eine halbe Figur
erkennen. Zwölf
Hauptfiguren erklärte und zeigte man uns vom
Flieger aus genau,
indem wir einmal schräg links und einmal schräg rechts darüber
flogen.
Es
gibt nur Theorien über
diese riesigen Scharr-Linien, die aus der alten Nasca-Kultur von 200
vor Christus (vor den Inkas) stammen. Kein Mensch kann sich erklären
wie man damals so ausgefeilt grafische Linien in diesen Dimensionen
anfertigen konnte, die erst aus 180 Meter Höhe im Zusammenhang
erkennbar sind. Erik von Däniken vermutete natürlich Außerirdische
dahinter.
Am
Nachmittag unternahmen wir noch eine kleine Wanderung zum Chauchilla
Friedhof,
wo
zwölf der ehemals geplünderten Gräber aus der Nasca-Kultur für
die Öffentlichkeit als Freilicht-Museum eingerichtet wurden.
Unheimlich. Zusammengekauert sitzen hier in rund zwei Meter Tiefe ein
bis vier Mumien. Einige mit langen Dreadlocks, das waren die
Reicheren, sagte man uns. Es waren nicht die ersten Mumien, die wir
in Peru zu Gesicht bekamen.
Fotos
und Filmclips: Kathi Stahl und Michi Ferschmann
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