Freitag, 18. Januar 2008

Original Township Bier


Bei unserem Township-Besuch in Kapstadt besuchten wir auch eine traditionelle "Bierbrauerei". In einer verrussten kleinen Wellblechhütte braut die Wirtin ihr Weizenbier täglich neu. Ausgeschenkt wird das sensationell gut schmeckende Getränk in der Runde. Alle trinken aus dem selben Blechkübel. Einer nach dem anderen trinkt ein bis zwei Schluck und reicht dann das eisgekühlte Bier in der Runde weiter. So fühlen sich die Menschen in dieser Runde ihren Ahnen näher. Denn diese haben auch schon vor Jahrhunderten ebenfalls dasselbe Gebräu nach altem Rezept zu sich genommen. Ich hab mich beim Trinken des Biers meinen Vorfahren zwar nicht näher gefühlt, aber ich bin allen in dieser Runde näher gekommen. Denn wir hatten eine Menge Spaß zusammen. Ein schönes Erlebnis wie man es nicht missen sollte wenn man den "Schwarzen Kontinent" besucht.
(Foto: Martin Ferschmann)

Dienstag, 8. Januar 2008

Mitunter die ältesten Kunstwerke der Welt


Ein weiteres Highlight unserer Südafrikareise war der Sevilla Rock Art Trail bei Clanwilliam (Cedarbergs National Park). Rund zwei Autostunden nördlich von Cape Town in den Bergen befinden sich einige der ältesten Hinweise auf menschliches Leben. Wunderbare Höhlenmalereien, die über 27.000 Jahre alt sind. Wir haben uns diesen Trail ausgesucht, weil man hier auf engstem Raum innerhalb von zwei Stunden neun Höhlen mit den Artefakten der San und Buschmänner (die Ureinwohner des heutigen Südafrika) aufsuchen kann. Die Malereien sind teilweise schon verwittert, einige wenige jedoch sensationell gut erhalten. Krieger, Frauen und alle möglichen Tiere schmücken die ockerfarbenen Wände in den Felsunterschlüpfen. Manche der dargestellten Figuren sind eher symbolisch gezeichnet, die Frauen mit übertrieben ausladenden Hüften, die Männer mit übergroßem Geschlechtsteil. Dann gibt es wiederum einige proportional sehr gut gelungenen Jäger-Darstellungen. Man will gar nicht glauben wie anatomisch korrekt die Ureinwohner dieses Landstrichs gemalt haben vor so viel Zigtausenden von Jahren. Erstaunlich und für die Naturforscher von extrem großer Bedeutung sind hier vor allem auch die Tierarten, die in diesen Zeichnungen zu finden sind. Elefanten und Löwen mussten wohl damals auch in diesen Regionen vorgekommen sein. Die Malereien sind ein eindeutiges Zeitdokument. Was mich hier aber am meisten verdutzt hat, ist die Tatsache, dass diese wertvollen Zeitzeugen auf Fels überhaupt nicht bewacht werden, bzw. hinter Glas oder Gittern gesichert sind. Warnschilder weisen zwar drauf hin dass das Berühren bei Strafe verboten ist - aber in Wahrheit kann jeder überall hingreifen und, wenn er will, das Werk zerstören.
(Foto: Michaela Ferschmann)