Montag, 7. Mai 2007

"Zeit im Bild" für's Kino

Ich werd einfach den Eindruck nicht los dass die neue "Zeit im Bild" nur noch für Kinoleinwände gedacht ist. Ich lebe seit Jahr und Tag mit einem kleinen Fernseher, der 40 cm Diagonale misst. Ich bin mir sicher dass der Durchschnittsösterreicher auch keinen viel größeren Fernsehapparat besitzt. Die 35 Sender die ich mittels Kabel empfangen kann, kommen einwandfrei rüber. Ich kann alles bestens erkennen bis zu einer Entfernung von ca. drei Metern. Es halten sich imgrunde auch alle Rundfunkverantstalter an eine mediengerechte Präsentation. Da sind Nachrichtensprecher nur bis zum Bauchnabel abgebildet und Grafiken werden fernsehgerecht (auch für kleine Geräte) absichtlich einfach und bildschirmgerecht aufbereitet.
Bei der neuen "Zeit im Bild" hat man das Gefühl einen Film aus den Fünfziger Jahren anzuschauen. Breite Cinemascope-Balken und dazwischen zwei Moderatoren vom Scheitel bis zur Zehe abgebildet. Wie ein für das Kino gedachter Film, der nun im Fernsehen ausgestrahlt wird. Die kleinen eingeblendeten Nachrichten-Titel auf weißen Balken sind nur noch aus einem Meter Entfernung zu lesen. Bei ein paar Beiträgen steht dann immer der links sitzende Moderator auf, geht ein paar Schritte im Studio zur Seite um dann lebensgroß abgebildet auf einer kleinen Grafik neben sich ein paar Fakten zu erläutern. Die nach links hinten verzerrte Grafik ist auf ihrer linken Seite schon gar nicht mehr zu lesen, auch nicht aus einem Meter Entfernung.
Angeblich will man mit der neuen "Zeit im Bild" optisch einer Zeitung entsprechen oder zumindest näher kommen. Bitte wozu? Jedes Medium hat seine Eigenschaften. Die einer Zeitung kann man nicht einfach auf das Fernsehen übertragen. Wozu eine Zeitungsgrafik mit 300 dpi Auflösung auf einem Fernsehbildschirm abbilden? Noch dazu in maximal zwei Sekunden, in der Zeitung hat jeder die Zeit die er benötigt um sich mit so einer Grafik ausführlich auseinanderzusetzen.
Ich weigere mich aber weiterhin mir ein größeres Fernsehgerät zuzulegen. Nur wegen der Nachrichten? Sicher nicht. Schade nur dass ich nun noch weniger für meine GIS-Gebühren bekomme als ohnehin schon zuvor.

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